Auf geht’s Dortmund!

9 Juni 2024

Zum vierten Mal ist Borussia Dortmund zu Gast beim Marveldturnier in Groenlo. Nach früheren Teilnahmen in den Jahren 1997, 1998 und 2017 sind sie dieses Jahr wieder am Start. Trainer Marco Lehmann ist selbst zum ersten Mal in Groenlo mit dabe.

Eine neue Zusammenstellung

Das Team, mit dem Borussia Dortmund an diesem Wochenende antritt, ist eine komplett neue Zusammenstellung, sowohl was die Spieler als auch das Personal betrifft, erklärt Marco: „Für uns ist es eigentlich ein großes Kennenlern-Wochenende, da wir uns mitten in der Übergabe der Teams für die nächste Saison befinden. Das Turnier eignet sich dafür sehr gut, besonders mit der Anwesenheit so vieler guter Teams.“ Da Borussia Dortmund die Philosophie hat, die besten Spieler so schnell wie möglich in die nächsthöhere Alterskategorie zu bringen, mussten sie für dieses Wochenende etwas an Qualität einbüßen. „Wir wollen, dass die Jungs an ihre Grenzen stoßen, deshalb haben wir auch sechs jüngere Spieler mitgenommen, um ihnen das Niveau näherzubringen. Man merkt einfach, dass sie noch nie zusammen gespielt haben, denn es läuft bisher noch nicht ganz rund,“ beschreibt Marco die Herausforderungen seines Teams.

Nach einer 0:2-Niederlage gegen die Chinese Football Boys folgte ein 1:1-Unentschieden gegen Feyenoord. Am Samstagmorgen begann das Team von Lehmann mit einer 0:1-Niederlage gegen Barcelona, danach wurde Grol mit 2:0 besiegt, was die ersten drei Punkte einbrachte. Der Samstag endete mit einer 0:3-Niederlage gegen KRC Genk, wodurch sie auf dem 5. Platz in der Gruppe landeten und am Sonntag um die Plätze 9 bis 12 spielen werden.

Normen und Werte

Ein auffälliger Aspekt während der Spiele von Borussia Dortmund ist der gegenseitige Respekt innerhalb des Teams. Jeder Spieler und jedes Teammitglied gibt sich vor und nach dem Spiel sowie in der Halbzeitpause einen festen High-Five oder Händedruck. Als wir Marco danach fragen, sagt er, dass bestimmte Normen und Werte innerhalb der gesamten Organisation von Borussia Dortmund von großer Bedeutung sind. „Das ist für uns sehr wichtig, denn die Jugend- und die erste Mannschaft trainieren auf demselben Gelände. Sie treffen sich täglich und müssen daher auf die gleiche Weise miteinander umgehen,“ erklärt Marco.

Respekt, Fleiß, Disziplin und Bescheidenheit sind nur vier Beispiele für Werte, die die Spieler von Borussia Dortmund besitzen müssen. „Aber auch Dinge wie das Stühle zurechtrücken, das Abräumen des Tisches und das Einhalten der vereinbarten Zeiten hier beim Turnier. Im Laufe der Jahre haben wir gesehen, dass nicht immer die besten oder größten Fußballer den Durchbruch schaffen, sondern oft die, die hart dafür arbeiten und alles dafür tun.“

Erfolgreiche Ausbildung für die Gelbe Wand

Die Jugendakademie von Borussia Dortmund ist bekannt für ihre Erfolge und die vielen Spieler, die ihren Weg in den Profifußball finden. Marco erklärt, dass sie den höchsten Prozentsatz an Spielern haben, die es in den Profibereich schaffen: „Nicht nur bei Dortmund, sondern auch bei anderen Vereinen in der ersten, zweiten oder dritten Bundesliga. Von unserer A-Jugend werden jedes Jahr 10 bis 15 Spieler Profis.“

Je älter die Spieler werden, desto mehr setzt Borussia Dortmund alles daran, die besten Spieler ab der U17 und U18 zusammen spielen zu lassen. Marco: „Wir wollen um die Titel spielen und Spiele mit den besten Teams gewinnen. Darauf setzen wir voll und ganz.“ Andererseits behalten sie auch die Entwicklungen im internationalen Fußball im Auge. So schauen sie regelmäßig bei anderen europäischen Teams zu, um zu lernen, was die Spieler in 3 bis 4 Jahren auf dem Feld brauchen werden. Alles mit dem einen Ziel, die Spieler in der ersten Mannschaft debütieren zu lassen, und das am liebsten im Signal Iduna Park, auch bekannt als das Westfalenstadion mit der weltberühmten „Gelben Wand“.

Gemeinsam nach Wembley

Dass „Zusammen“ durch die Adern von allem und jedem mit einem schwarz-gelben Herz fließt, wird deutlich, als wir auf das Champions-League-Finale dieser Saison zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid auf dem heiligen Rasen von Wembley eingehen. Marco beginnt strahlend von der wunderbaren Erfahrung des vergangenen Wochenendes zu erzählen: „Jeder Mitarbeiter wurde eingeladen, zum Finale nach London zu fliegen. Aber auch alle Jugendspieler ab 12 Jahren bestiegen das Flugzeug nach London, sodass wir mit über 800 ‚Borussen‘ dorthin gingen.“ In London selbst war das gesamte Hardrock Café vor dem Spiel gemietet, und anschließend ging es gemeinsam Richtung Wembley, um das Spiel zu sehen.

„Wir waren vielleicht eine Stunde lang die bessere Mannschaft, aber leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Andererseits ist es schön, teilweise mit Jungs aus der eigenen Jugend das Finale zu erreichen und Teams mit ganz anderen Budgets auszuschalten,“ sagt Marco voller Stolz. Nach dem verlorenen Champions-League-Finale 2013 in Wembley gegen den FC Bayern München und dem verlorenen Finale in diesem Jahr gegen Real Madrid wird das Finale in 10 Jahren oder vielleicht schon früher wieder in Wembley gespielt. Wer weiß, vielleicht spielen dann ein oder mehrere Spieler der aktuellen Marveld-Auswahl im ersten Team: „Das wäre eine großartige Krönung all unserer Bemühungen in der Jugendakademie, um unsere Jungs auf diese Bühne zu bringen,“ schließt Marco ab. Eines ist sicher: ‚Auf geht’s Dortmund!‘.