Maup Martens (Feyenoord)

15 Juni 2025

„Alles muss das ganze Jahr über laufen, und das geht eigentlich nicht!“

Ordentlich auf der Tribüne sitzend, ein unterhaltsames Gespräch mit Maup Martens, einem der Scouts mit einer beeindruckenden Vergangenheit von 43 Jahren bei Feyenoord. Mit seinen 77 Jahren ist er immer noch aktiv, nicht nur beim Scouting, sondern auch bei der Teamleitung – auch im Ausland. „Alles von 6 bis 60!“, scherzt er.

Martens hält das Marveld-Turnier für eines der schönsten Turniere der Niederlande und Europas. Es ist gut organisiert, aber an diesem Sonntagmorgen ist er etwas enttäuscht von der Spielqualität. „Typisch südeuropäischer Kampffußball“, sagt er. Wenn ich ihn nach seinen gescouteten Talenten frage, fällt sofort der Name Giovanni van Bronckhorst. Wegen der Elfmeterserie zwischen Palmeiras und FC Barcelona stockt das Gespräch kurz und es kommen keine weiteren Namen zur Sprache.

Spielniveau

„Natürlich sieht man bei diesem Turnier die Spitze der Niederlande, Europas und der Welt. Das ist schön für die Spieler. Sie kommen schon in jungen Jahren mit allem in Kontakt, sodass es am Ende der Saison sehr ermüdend ist und das Spielniveau einfach nicht gut ist. Feyenoord und Ajax brechen hier fast wortwörtlich zusammen!“

Martens ist auch kritisch: „Denn man sieht, dass nach der Saison alles Mögliche organisiert wird, wenn eigentlich Urlaub sein sollte. So kommen diese Spieler nicht zu der notwendigen Ruhe. Es fehlt an Struktur, und das große Geld spielt eine Rolle – vor allem durch arabische Investoren. Und das gilt für die ganze Welt. Alles muss das ganze Jahr über laufen, und das geht eigentlich nicht!“